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»Woche 1« im Zeichen des Corona-Virus

¶  Wer dachte, daß sich dieser Virus in diesen Zeiten auf China begrenzen ließe, der mußte lernen, daß es nicht lange dauerte, bis er in Europa und jetzt in Deutschland angekommen ist. Dieser Virus ändert in wenigen Tagen und Wochen alles auf diesem Globus. Wir werden mit ihm leben, ja zurecht kommen müssen, irgendwie und wie auch immer ...

¶  Prioritäten sind verschoben. Die Triebfeder einer konsumorientierten Industrie und des »immer-mehr-und-größer-und-toller« hat ihre Sprungkraft eingebüßt. Keiner von uns weiß, ob sich diese Maschinerie wiederbeleben läßt? Das Virus hat uns nachhalting eingebremst, verlangsamt, zurückgeworfen auf die wesentliche Dinge … Eine Vollbremsung mit Ansage.

¶  Für uns Photographen ging es gestern noch um Auflösung, Formatgrößen, Schärfe und Bildwiederholfrequenz. Das alles ist Vergangenheit, jetzt geht es vielfach ums pure Überleben! – Und so ist es in vielen (technischen) Bereichen unseres Lebens: die vielen netten technischen Spielzeuge verlieren schlagartig ihren Wert als »must-have« und Statusymbole, – sind sind nur noch funktionierende Helferlein im Tagesgeschäft. Mehr nicht.

¶  Und die Photos „nach Corona“ werden wohl nicht mehr danach beurteilt, ob sie mit dem S- oder Z- oder T-Objektiv ge­schossen wurden, sondern ob der Photograph oder das Model sich nicht angesteckt haben oder überhaupt noch leben. Neue Prioritäten eben!

¶  Statt dessen bleiben wir zuhause, gehen vereinzelt spazieren, beschränken uns auf das Notwendigste. – Was tun? – Ich habe keine perfekte Lösung. Aber vielleicht schaue ich mal ins Archiv, wer mich die letzten 10 Jahre so photographisch begleitet hat? Wer ist als "Freund" geblieben? – Welche der vielen Bücher nimmt man noch einmal gerne in die Hand und stöbert darin rum. – Oder man nutzt den kleinen Bewegungsspielraum in diesem Tagen und geht auf Motivsuche in der Wohnung, im Haus, vielleicht in der nahen Umgebung ... oder irgendwann einmal in den menschenleeren Straßen der City?

¶  Es ist ein Versuch wert diese Tage photographisch zu begleiten, um in vielen Jahren zu sehen, wie es sich anfühlte, als der Corona-Virus uns alle einsperrte und uns von Freunden und Verwandten getrennt hat …

¶  Hier einige Eindrücke von der »Woche 1«: Zu Beginn noch irgendwo draußen bei Regen und dann runtergefahren und eingesperrt im Haus … Vielleicht zeigt sich ja bald ein Licht am Ende des Tunnels? 

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